
Der Wiedereinstieg nach einem Arbeitsausfall scheitert häufig. Die Folgen davon sind schwerwiegend. Eine begleitete Integration reduziert dieses Risiko.
Der Wiedereinstieg nach einem psychisch bedingten Arbeitsausfall ist für viele Arbeitnehmende schwierig. Sie fallen in alte Muster zurück und befinden sich nicht selten kurze Zeit nach dem Wiedereinstieg wieder in einer Abwärtsspirale. Um dem entgegenzuwirken, setzen wir auf eine intensive Begleitung bei der Re-Integration in die Arbeitsumgebung – mit langfristigem Nutzen für alle Beteiligten.
Weshalb der Wiedereinstieg scheitern kann:
Zu schneller Aufbau des Arbeitspensums nach dem Wiedereinstieg – rasche Überforderung.
Aufgestaute Arbeiten, die während er Abwesenheit liegengeblieben sind, führen zu erneutem Stress.
Rückkehr in den vermeintlich sicheren Alltag, der jedoch häufig bedeutet, wieder in alte, schädliche Muster zurückzufallen.
Die Rückkehrer haben Angst vor einem Verlust der Arbeitsstelle oder sind übermotiviert, weshalb sie schnell zu viel leisten möchten.
Angehörige, Vorgesetzte oder Team-mitglieder gehen zu schnell in den «Status Quo» über und blenden aus, dass sich die Person nachhaltig verändert hat oder sich nachhaltig verändern sollte.
Wie wir Führungs- und Fachkräfte beim Wiedereinstieg unterstützen
Unser sechsmonatiges Programm zur Re-Integration von Führungs- und Fachkräften nach einem Arbeitsausfall hat zum Ziel, positive Veränderungen auch umzusetzen. Damit Mitarbeitende nachhaltig und langfristig den Wiedereinstieg bei ihrem bisherigen Arbeitgeber schaffen. Das Programm ist ähnlich aufgebaut wie unsere «Intervention», setzt aber zusätzliche Schwerpunkte im begleiteten Coaching on the Job und im Verankern von hilfreichen neuen Mustern.
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Der Weg von einem «geschützten» Umfeld z.B. einer Klinik mit einer mehrwöchigen bis mehrmonatigen Auszeit zurück in die Arbeitswelt ist herausfordernd. Wie gehe ich mit meinen Angehörigen um? Und sie mit mir? Wie kommuniziere ich an meiner Arbeitsstelle? Wie ragiert mein privates und berufliches Umfeld? Wo eckt mein verändertes Ich vielleicht an und wie halte ich das durch? Diese und noch weitere Themen gilt es zu Beginn des Wiedereinstiegs zu adressieren und nach Umgangsformen damit zu suchen.
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Zu Beginn dokumentieren wir die aktuelle Verfassung der Betroffenen und führen mit ihnen eine Selbsteinschätzung und Analyse der Situation durch.
Im Anschluss erstellen wir einen gemeinsamen Plan zur schrittweisen Erhöhung des Arbeitspensums und auch allfälligen Zwischensstopps sollten sich erneut Stressreaktionen zeigen und eine Stabilisierung nötig sein.
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Wir führen ein persönliches und regelmässiges Coaching als zentrale Komponente durch. Wir haben dabei ein differenziertes Coaching-Verständnis und arbeiten systemisch, strukturiert, wertschätzend und kreativ. Zum Coaching im Bereich der Integration gehören auch:
Die Erstellung eines Werte- und Persönlichkeitsprofils
Die Bearbeitung der notwendigen Entwicklungsfelder
Gemeinsame Überlegungen zu allfälligen Anpassungen des Job-Profils
Sowie die Erarbeitung neuer Bewältigungsstrategien und das Einüben und Überprüfen derselben in der Praxis
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Wir integrieren das berufliche Umfeld in unsere Beratung. Wir begleiten Vorgesetzte in dieser anspruchsvollen Konstellation und unterstützen bei Themen von interner Kommunikation, über Gesprächsführung bis hin zur Anpassung der Aufgaben der Betroffenen.
Und wir schliessen die grosse Lücke, die insbesondere im persönlichen Umfeld existiert: Angehörige sind in den meisten Fällen nicht mehr als eine Randnotiz oder sie existieren nur im Sinn eines «Supports für die Betroffenen» Dabei sind sie meist am stärksten von der Krise ihrer Angehörigen betroffen. Und wenn sie gesund und zuversichtlich bleiben können, sind sie ein ganz wichtiger Faktor für deren Genesung.
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In einem Klinikaufenthalt sind Ernährung, Bewegung und Entspannung zentrale Elemente, da deren Wirkung bei Burnout und Stressfolge-Erkrankungen wissenschaftlich belegt ist.
Wir nehmen die neuen Routinen auf und begleiten die Coachee mit einem personalisierten Programm in allen drei Bereichen.
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Nach drei Monaten ziehen wir zusammen mit den Betroffen und ihrer Organisation eine Zwischenbilanz. Entwickelt sich der Zustand im Rahmen der Wiedereingliederung positiv, wird die zweite Hälfte des Programms in Angriff genommen.
Sind keine merklichen Verbesserungen spürbar oder gar Verschlechterungen eingetreten, passen wir das Tempo der Wiedereingliederung an und besprechen allfällige weitere Unterstützungsmassnahmen.
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Bei einem positiven Verlauf und der Erreichung der Ziele kann das Programm nach sechs Monaten abgeschlossen werden. Sowohl die Coachee als auch das Unternehmen erhalten einen Abschlussbericht mit weiterführenden Hinweisen für eine nachhaltige Zusammenarbeit.
Sollte der Wiedereingliederungs-Prozess noch etwas mehr Zeit benötigen, kann in Absprache eine Verlängerung des Progamms um 3 Monate eine Option sein.
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Drei Monate nach Abschluss des Programms führen wir ein Gespräch mit unseren ehemaligen Coachee über ihre Befindlichkeit und mögliche weitere Veränderungen durch. Dazu gehört auch eine Gespräch mit den Vorgesetzten über den Stand der Dinge und Erfahrungen ihrerseits mit unserem Programm.
Voraussetzungen, damit der Wiedereinstieg gelingt
Unterstützung
des Arbeitsumfelds
Ofenheit und ein vitales Interesse des Teams, der Vorgesetzten, des HR und des Case Managements an der Re-Integration der Betroffenen sind essentiell.
Passende Erhöhung des Arbeitspensums
Nicht jede Personen kann ähnlich schnell wieder in den Arbeitsprozess einsteigen. Deshalb ist es wichtig, dass der Einstieg und die Steigerung des Arbeitspensums passend zum Zustand der Betroffenen erfolgen kann.
Persönliches Engagement
Die Betroffenen brauchen das Bewusstsein, dass der Wiedereinstieg holprig sein kann und dass sie weiterhin an sich arbeiten müssen, um nachhaltige Veränderungen beibehalten zu können.